Anrauen von Kunststoffzähnen

Anrauen von Kunststoffzähnen

Um eine ausreichende Retention zwischen Kunststoffzahn und Prothesenbasiskunststoff zu erzielen, wird die Kontaktfläche angeraut. Dies kann mit speziellen Rillen- bzw. Retentionsfräsen oder feinverzahnten Fräsen vorgenommen oder durch Abstrahlen durchgeführt werden. Für das Abstrahlen von Kunststoffzähnen sollten folgende einfache Regeln beachtet werden:

  1. Druck auf 1-2 bar reduzieren.
  2. Feines, 50 µm Strahlmittel wählen.
  3. Strahlmenge reduzieren, wenn Option am Gerät besteht.
  4. Stets senkrecht auf die anzurauende Fläche strahlen.

integral®

jugendliche Zahnform (Eckzahnspitzen, Inzisalkanten, Höckerspitzen)

Der Zahntechniker soll bei konfektionierten Zähnen die gesamte Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf altersgerechtes und funktionsgerechtes Design nutzen können. Dieses ist nur bei juvenilen Zähnen durch gezieltes Einschleifen im Artikulator unter Funktion möglich, denn es gilt die Binsenweisheit, dass Abtragen wie bei natürlichen Zähnen sinnvoller ist, als Substanz aufzutragen. Die Funktionsfacetten stellen sich unter Berücksichtigung der Okklusionskonzepte bei den subtraktiven Maßnahmen von selbst ein und wirken besonders ästhetisch.

Führen die steilen Höckerabhänge des integral besonders beim älteren Patienten, zu Irritationen?

Dies ist nach den langjährigen Erfahrungen kaum zu erwarten. Die Höckerneigung ist aufgrund der vorgelagerten Elemente nach ZTM Polz gar nicht so steil, wie es der erste Eindruck vermuten lässt. Durch die einfache Zahn-zu-Zahn-Beziehung ist eine Kontaktbeziehung in der Zentrik leicht zu erzielen, ohne den Patienten „einzusperren“. Die Okklusalflächen besitzen eine hohe Kaueffektivität und benötigen weniger Kaukräfte als dies bei flachhöckerigen Zähnen durchschnittlich der Fall ist, wodurch das Tegument geschont wird.

Für eine patientengerechte Gestaltung der exzentrischen/dynamischen Okklusionsarten ist eine gewisse Präsenz von Höckersubstanz nötig. Mit gezielten Einschleifmaßnahmen kann in kürzester Zeit der integral® Seitenzahn an sämtliche Okklusionsarten und Abrasionsgrade adaptiert werden, ohne die zentrischen Positionen zu verlieren.

CBI - Formeneinteilung

Die Gestaltung der integral® Frontzähne basiert auf umfangreichen Studien der Freien Universität Berlin und hat in Bezug auf Form und Größe eindeutig die Merkmale natürlicher Zähne. Mit dem CBI®- System ist es leicht möglich, einen natürlich wirkenden Zahnersatz zu fertigen. Die „klassischen Zahnformen“ sind oft Phantasieprodukte und in ihrer Formgebung nur unzureichend an der Natur orientiert. Sie sind daher im Munde als Prothesenzähne sehr leicht zu erkennen und wirken ästhetisch weniger ansprechend.

Zahnhalsgestaltung

Bei der Gestaltung der "roten Ästhetik" soll der Eindruck entstehen, dass der Zahn aus der Gingiva herausgewachsen ist. Durch die Abwinkelung im Zahnhalsbereich kann der künstliche Zahn altersgerecht in der Gingiva modelliert werden. Dem Techniker ist die Möglichkeit gegeben, den Zahn je nach Modellation dem tatsächlichen biologischen Gegebenheiten anzupassen. Des Weiteren ist der Zahn dadurch besser im Basismaterial verankert.

Lingualisierte Aufstellung nach Gerber

Uneingeschränkt ja. Die ersten Prämolaren weisen eine lange Laterotrusions-facette und Kontaktbeziehungen wie von Gerber gefordert auf. Bei den weiteren Seitenzähnen wird auf die A-Kontakte (Bukkalhöckerkontakte) verzichtet. Die zentrische/statische Okklusion ist über die Palatinalhöckerabstützung sehr stabil und bei zahngeführten exzentrischen/dynamischen Unterkieferbewegungen beliebig variierbar.

Polystar® Selection & EDITION

zügiges Arbeiten

Warum ist der Polystar Selection Seitenzahn ein Zahn für das schnelle Arbeiten?

Der Polsytar Selection Seitenzahn ist ein Zahn für das schnelle Arbeiten, weil

  • er sich im Unterkiefer durch die approximale Passform wie auf Schienen aufstellen lässt. Die unteren Seitenzähne greifen durch ihre konvexen und konkaven approximalen Konturen wie Zahnräder ineinander.
  • die unteren Lingualflächen eine geradlinige Kontur besitzen, so dass während des Aufstellens stets eine sagittale Orientierung vorhanden ist.
  • man okklusal sehr wenig einschleifen muss (s. Höckerfacetten des Erwachsenenzahnes“).
  • man ihn basal ruck-zuck formgeschliffen hat (s. hohl geformte Zahnbasis).Weil er der Zahn mit Grip ist (s. basale Rille von mesial nach distal).

geringe Höckerneigung

Warum hat der Polystar Selection Seitenzahn Höckerfacetten und wirkt dabei so flach?

Dieser Zahn ist für die prothetische Versorgung eines Erwachsenengebisses konzipiert. Der „Erwachsenenzahn“ besitzt aufgrund des physiologischen Aufeinandergleitens der Antagonisten beim Kauen und Schlucken (Attrition) keine jugendlichen Höcker mehr. Die für das jeweilige Kausystem charakteristischen Bahnen hinterlassen ein typisches Muster in Form von Höckerfacetten. Dementsprechend flach sind die Höcker im Vergleich zu einem jugendlichen Zahn. Diese sind mittelwertig in die Kaufläche des Polystar Selection Seitenzahnes eingefügt worden, um ggf. nur noch ein Minimum an Einschleifaufwand aufbringen zu müssen. Dadurch, dass die zentrischen Stopps auf konvexen Kontaktarealen liegen und die exzentrischen Bewegungsbahnen für die Medio-, Latero- und Protrusion auf konkaven „Facetten“ liegen, bleiben die zentrischen Stopps erhalten. Folglich bleibt auch die Bisshöhe beim relieftreuen Einschleifen der exzentrischen Bewegungen erhalten.

altersgerechte Kaufläche

Warum ist der Polystar Selection k e i n Abrasionszahn?

Abrasionszähne sind gekennzeichnet durch flächige und/oder einfache konvexe innere und äußere Höckerabhänge. Der Polystar Selection Seitenzahn besitzt im Gegensatz hierzu konvexe zentrische Kontaktareale und konkave mittelwertig ausgerichtete Extrusionsbahnen. Die zentrischen Stopps bleiben auch nach dem relieftreuen Einschleifen definitiv stützend erhalten, die Bisshöhe bleibt gewährleistet. Außerdem gewährleisten konvexe okklusale Leisten eine hohe Abscherfähigkeit, die Kräfte sind im punktförmigen Spektrum auf den Kieferkamm gerichtet. Dadurch wird das Prothesenlager geschont. Diese Merkmale sind ein Novum auf dem Gebiet der Konfektionszahngestaltung.

Der Polystar Selection Seitenzahn ist wie gesagt kein jugendlich vollanatomisch gestalteter Zahn. Der Polystar Selection Seitenzahn hingegen berücksichtigt mittelwertig die physiologischen Unterkieferbewegungen eines Erwachsenengebisses im mittleren Lebensalter durch konvex und konkav gestaltete Höckerfacetten. Der integral® lässt sich auch für jugendliche oder sehr gut erhaltene Restgebisssituationen anwenden, indem gezielt eingeschliffen wird. Die Höckerfacetten des Polystar Selection Seitenzahnes hingegen sind im Prinzip bereits mittelwertig „vorgeschliffen“, ein bestimmtes Maß an „Höckersubstanz“ wie beim integral® ist somit nicht mehr vorhanden.

Zahnhalskontur - Modellierreserve

Warum hat der Polystar Selection Seitenzahn einen so langen und vor allem deutlich konturierten Zahnhals?

Jeder Zahn besitzt einen Zahnhals, der je nach Alter und Zahnfleischverlauf unterschiedlich sichtbar ist. Bei Frontzähnen ist dies eine Selbstverständlichkeit, nunmehr auch bei den Seitenzähnen, wie bereits mit dem integral® geschehen. Weiterhin ist es bei stark atrophierten Kieferkämmen ästhetisch nachteilig, wenn kein Hals zu sehen ist, da die frei in die Mundhöhle hineinragende Zahnkrone - in diesem Fall die Zahnkrone des Ersatzzahnes - sonst wie ein "Stummelchen" auf dem Prothesenkunststoff wirkt. Ein weiterer Grund für die Verlängerung des Zahnhalses war es, bei Ankern, Geschieben etc. eine möglichst ästhetische Abdeckung durch den davor gestellten Ersatzzahn zu bewirken. Dies geht nur mit einem deutlich konturierten und vor allem längeren Zahnhals. Man denke hierbei stets daran, dass es einfacher ist, einen Zahn zu beschleifen, als etwas anzukleben.

PSG - Basale Rille

Wozu dient die basale von mesial nach distal verlaufende Rille des Polystar Selection?

Sie verhindert das sich Verdrehen und Kippen des Zahnes, so dass aufwendige Stellungskorrekturen minimiert werden. Hiermit reagiert Merz Dental auf die zunehmende Verwendung moderner, harter Aufstellwachse, bei denen die erwähnten "Zahnwanderungen" werkstoffbedingt auftreten.

Eindeutige und stabile Fixierung während des Aufstellens des Zahnes

Verdrehungs- und verschiebungsfreies Aufstellen in WachsVerbesserte Dimensionstreue vor, während und nach der WachseinprobeLeichtes Reponieren, wenn ein Zahn während der Wachseinprobe herausgebrochen wurde